Ich weiß nicht mehr, wer diesen Satz als
erster gesagt hat – aber ich weiß, dass ihn Frank Stronach irgendwann benutzt
hatte. Der Selfmade-Milliardär hat dies wahrscheinlich
nicht umsonst gesagt. In Zeiten des ungedeckten Geldes, Bitcoins und
Bargeldabschaffung hat Gold aber keine Daseinsberechtigung mehr. Gold zahlt auch
keine Zinsen und keine Dividenden. Und selbst der renommierte Jeremy J. Siegel,
der eines der besten Investmentbücher aller Zeiten geschrieben hat, tritt in
den Abgesang von Gold mit ein. Langfristig ist mit Gold einfach NICHTS zu
verdienen.
Und hier stimme ich absolut mit dieser Meinung
überein. LANGFRISTIG!
In den letzten 200 Jahren soll Gold eine Rendite von 0,7% erbracht haben – was auch stimmen mag. Aktien lagen im Schnitt bei 6,6% - trotz aller Krisen und Rückschläge.
Wo der langjährige Vergleich mit Aktien aber
immer wieder hinkt ist folgender: Das Umfeld für Aktien hat sich eigentlich nach
jeder Krise massiv verbessert – man tat schon immer (fast) alles um die größten
Firmen in einer Pleite nicht bankrottgehen zu lassen. Denn Firmenbankrott heißt
massive Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeit macht das Staatssystem instabil. Daher bieten Aktien nicht nur Inflationsschutz, sondern auch eine massive Risikoprämie.
Und es gab bis 1973 den sogenannten
Goldstandard, dh. die großen Währungen mussten alle goldgedeckt sein, was nichts
anderes heißt, als dass die Geldmenge (im Gegensatz zu heute) nicht beliebig
erhöht werden konnte. Von 1944 bis 1973 war der Goldpreis zudem durch das
Bretton-Woods Abkommen auf 35.- USD / Unze fixiert. Was passierte da am 1. Juli
1944? Alle teilnehmenden Länder (44 Nationen!!) vereinbarten feste Wechselkurse
zum US-Dollar, und die US-Notenbank verpflichtete sich freiwillig, den
teilnehmenden Zentralbanken aller beteiligten Länder, Dollar gegen Gold zum fixierten Kurs von 35
US-Dollar pro Feinunze zu tauschen. Das war auch die Geburtsstunde des IWF.
Also erst seit 1973 darf das gelbe Metall mehr
oder weniger frei schwanken. Es gibt hier massenweise Theorien, dass der
Goldpreis manipuliert sei; und zwar nach unten! Ich möchte hier keine
Spekulation betreiben sondern die Fakten sprechen lassen. 1971 stoppte
Präsident Nixon einseitig die nominale Goldbindung zum Dollar (bekannt auch
unter „Nixon-Schock“). Seit dieser Zeit stieg der Preis einer Unze Gold von 35
USD auf Stand heute über 1.200 USD (Maximalpreis war 2011 über 1.900 USD!) –
das entspricht einer Steigerung von 3.428%. Oder anders ausgedrückt: wenn man
damals 1.000 USD in Gold anlegte, würde man heute über 34.000 USD bekommen.
Nicht schlecht für ein Stück Metall, oder?
Schauen wir uns einen Chart an. Dieses
Portfolio war erstmalig mit 10.000 USD am 01.01.1994 investiert. Bei den Aktien
wurden Dividenden reinvestiert. Die Preise sind wegen der nachfolgenden
tabellarischen Darstellung NICHT inflationsadjustiert. Ein Rebalancing wurde
beim gemischten Portfolio einmal jährlich durchgeführt.
Gelbe Linie: Goldpreis
Blaue Linie (Portfolio 1) war zu 100% in
Aktien des S&P500 investiert
Rote Linie (Portfolio 2) war zu gleichen Teilen in Gold
wie in Aktien investiert (50/50)
Auf den ersten Blick sind die Aktien eindeutiger
Sieger. Nach 23 Jahren wurden bei den Aktien (nicht inflationsbereinigt) aus
10.000 USD über 78.000 USD. Das gemischte Portfolio landet bei sehr guten knapp
61.000 USD und das reine Goldportfolio nur bei ca. 32.000 USD
Gehen wir ein klein wenig in die Tiefe. Da
erkennen wir auf den zweiten Blick folgendes:
Der maximale Rückschlag bei den Aktien lag bei
über 50%. Und das bei einem Index-Fund! Ich kann euch sagen wie das mit einem „echten“
Aktiendepot aussieht: da stehen wir wahrscheinlich bei -70 bis -80%! Erst recht
inflationsadjustiert! Jeder der schon einmal versucht hat, sein Depot mit einem
Index-ETF abzusichern, weiß wovon ich rede. Die Anderen müssen mir das jetzt
einfach glauben. Auch das reine Golddepot war kein Highlight: Minus 41% sind
als Rückschlag auch nicht ohne; aber psychologisch viel besser zu ertragen.
Wenn Aktien crashen sind sie überall auf den Titelseiten und das Depot verfolgt
man als Investor täglich. Gold kauft man als Ultralangfristanlage oder/und als
Absicherung. Da kratzen einem die Minusprozente einfach weit weniger.
Die positive Überraschung aber liefert das
gemischte Depot: schon optisch sieht man an der roten Linie, dass die
Kapitalkurve viel ruhiger verläuft. Von links unten nach rechts oben mit
weniger Ausschlägen. Der maximale Rückschlag beträgt zwar noch immer über 25%.
Das lässt sich aber ganz gut aushalten. Trotz der Minderperformance gegenüber
dem reinen Aktiendepot ist das gemischte Portfolio mein „Preis-Leistungs-Sieger“!
So, genug für heute. Wie meine favorisierte Investmentstrategie
und Portfoliozusammenstellung aussieht zeige ich euch in einem Folgeartikel. Und
ich garantiere euch: Ihr werdet staunen was alles möglich ist!
Was ist eure Meinung dazu? Braucht man Gold
noch als Investment? Wie seid ihr investiert?
Freue mich immer über Zuschriften oder einfach
nur ein "Daumen hoch" wie auch über sachliche Kritik und eure Meinung
dazu.
Bilder/Charts von portfoliovisualizer.com
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