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Volatilitäten: VIX, EURO/USD und CL (Rohöl)

In den letzten Tagen gibt es einige interessante Fakten zu den Volatilitäten. Als Optionshändler und insbesondere als Verkäufer von Optionen legen wir hohen Stellenwert auf die eingepreisten Volatilitäten, da diese die Optionspreise massiv beeinflussen.

Was hat sich in den letzten Tagen und Wochen verändert? 


Wir schauen rund drei Wochen in die Vergangenheit:

Zuerst einmal zum VIX (= Synthetischer Index, welcher die Implizite Volatilität von S&P 500 Index Optionen abbildet), der vor drei Wochen immer wieder zwischen Backwardation  und Contango wechselte. Ab 24.04. verschwand die Volatilität vollends und kennt seitdem nur mehr eine Richtung: ABWÄRTS!
Wie weit abwärts kann es noch gehen, wenn wir einen Minimalwert von 9,56 am 08.05.2017 gemessen haben?


Seit 1986 gab es genau 2 (!) Perioden, wo der VIX unter 9,75 gemessen wurde: 1993 und 2006!
Und in dieser Woche!

Eigentlich kann es mit der Volatilität jetzt nur mehr nach oben gehen. Für den Aktienmarkt muss das aber nicht zwingend bedeuten, dass es von jetzt an abwärts geht:


Wir können hier im S&P 500 keine direkten Korrelationen ausmachen! Also weitermachen wie bisher. Der Bullenmarkt scheint noch nicht am Ende angekommen zu sein.
(Es gibt übrigens auch von anderen marktbreiten Indikatoren momentan keine Gefahrenzeichen.

Beim EUR/USD sieht es mit der Volatilität genau gleich aus. Ab Montag, dem 24.04.2017 brach der EVZ (Volaindex auf den Euro) komplett ein. Von 14,3 kommend ging es bis gestern auf 7,9 hinab!


Crude-Oil hat sich für die andere Richtung entschieden. Dort stieg der zugehörige Vola-Index OVX von 25,8 auf 34,21 bis gestern.


Zusammenfassend ergibt das in den letzten drei Wochen folgende Abweichungen:
VIX  -33%
EVZ -45%
OVX +33%

Damit lässt sich für die jeweiligen Optionspreise die Richtung schon erahnen. Die Optionen auf  den VIX (bzw. auch der VXX) und Euro verloren massiv an Wert; wohingegen Optionen auf Öl teurer wurden. Da wir auf der Verkäuferseite stehen sind mein Euro-Strangle (0,99 / 1,21) und meine VXX-Shorts gut im Plus und der Öl-Strangle (37 / 60) zwar auch - der war aber schon besser im Plus.




 Das sich die Volatilitäten so stark verändert haben, ist vor allem auf die französische Wahl zurückzuführen. Interessant war für mich der Zusammenhang mit dem VIX - ich hätte Amerika nicht so eine Nervosität nur wegen der Frankreichwahl zugetraut. Beim Euro war es hingegen klar, dass die Wahl entsprechende Auswirkungen haben wird. Die Nervosität war aber auch hier deutlich zu spüren.
Beim Öl weiß ich momentan den Grund der erhöhten eingepreisten Vola nicht. Vielleicht kann mir ja ein Leser aushelfen??!!

Wie fallen einem solche Abweichungen auf?


Durch die jahrelange tägliche Beobachtung der Märkte und ihrer Eigenheiten sowie dem täglichen Führen eines Handelsjournals / Tradingtagebuches mit entsprechenden Aufzeichnungen entgehen einem diese Dinge nicht. Auch wenn die Ursache manchmal unbekannt ist (und meist auch nicht wichtig - außer bei fundamentalen Veränderungen) gibt schon die Veränderung der eingepreisten und erwarteten Volatilität die Aufforderung diesen Markt intensiver zu betrachten.
Auszug aus dem Journal:



Quellen: freestockcharts.com, InteractivBrokers, eigene Exceltabelle
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