KISS - Invest by Rob W

Was ist PI - Passive Income oder deutsch: passives Einkommen?



Was bedeutet für mich passives Einkommen?

Passives Einkommen hat verschiedene Bedeutungen. Wenn ich ein Buch / E-Book schreibe heißt das: einmaliger Arbeitseinsatz und danach für jeden Verkauf / Download die Prämie kassieren! Das gleiche gilt für das Schreiben eines Liedes (Stichwort Tantiemen) und einige andere Tätigkeiten. Oder das Vermieten einer Wohnung. Das alles wird auch in der Öffentlichkeit so anerkannt und fast niemand findet dabei etwas Anstößiges. Ich übrigens auch nicht  ;-)

Im Finanzbereich hat der Begriff "passives Einkommen" jedoch einen schlechten Ruf wie wohl es vom Grundprinzip her nicht viel anderes bedeutet.

Beispiel Aktien:  Der Investor übernimmt als Käufer einer Aktie (=Unternehmensbeteiligung) für die AG die Bankfunktion und finanziert damit die Unternehmenstätigkeit (die der AG). Als Investor trage ich natürlich ein Risiko (nämlich den des Totalverlustes!) und für dieses Risiko möchte ich entlohnt werden. Und ich möchte natürlich ÃœBER der Inflationsrate belohnt werden. Sei es im Sinne von Dividendenzahlungen oder Kurssteigerungen. Wobei mir Dividendenzahlungen am liebsten sind, da ich meine Aktien wenn möglich NIE MEHR verkaufen möchte und die regelmäßige Erträge mindern die Schwankungen im Portfolio, da sie dort reinvestiert werden, wo es am Sinnvollsten erscheint.



Beispiel Optionen: Optionen wiederum werden aus ganz anderen Gründen gekauft. Der Bauer der sich für seine Ernteerträge  einen fixen (Mindest-) Preis sichern möchte. Oder die Fluglinien, die auch schon im Vorhinein ihre Treibstoffkosten auf einen gewissen Wert festschreiben um die Tickets besser kalkulieren zu können. Oder der Pensionsfond der sein Portfolio absichern möchte. Oder, oder …

Da Optionen, anders als Aktien die Besonderheit haben, dass für einen Part ein Gegenpart vorhanden sein muss übernehmen WIR diesen Teil der Geschichte. Das birgt wieder ein Risiko, dass wir abgegolten haben wollen. Da weit mehr als 80% aller Optionen wertlos verfallen, bzw. im eingepreisten Wert auch ein Zeitwert enthalten ist (das so genannte Theta), der sich täglich verringert UND gleichzeitig Optionen langfristig immer zu teuer gepreist sind (zumindest die Put-Optionen),  ist die Wahrscheinlichkeit auf unserer Seite.

Wie setzt sich mein PI zusammen:



Dividenden sind das ERSTE Standbein meines ganz individuellen PI-Portfolios. Da ich diese derzeit nicht benötige werden die nach Steuer verbliebenen Erträge re-investiert. Das ist persönliche DRIP-Investing! DRIP = engl. DividendReInvestmentPlan und heißt übersetzt Dividenden-Wiederveranlagungsplan. Hier gibt es nach einem 1-2 Mal pro Jahr erfolgten Ausleseverfahren und dem darauffolgenden Kauf einer Aktie keine weiteren Tätigkeiten, außer: Die gekauften Titel werden innerhalb des Halbjahrescheck überprüft ob die ursprünglichen Kaufkriterien nicht komplett obsolet geworden sind.



Das zweite Standbein ist der Verkauf von Optionen, wobei der Schwerpunkt im Verkauf von Puts liegt. Calls oder Kombinationen wie Strangles oder Spreads sind auch dabei, aber kein Schwerpunkt.  Eine Grundstrategie ist der gezielte Einkauf von Aktien aus der oben genannten Auswahlliste durch den Verkauf von CashSecuredPuts. Das sind Einnahmen aus dem Verkauf von Optionen, die durch eine Cashreserve im Portfolio gedeckt sind. Als Beispiel sei hier GME genannt, wo am 10.02. eine Position geschlossen wurde und am 28.02. hatte ich wieder eine eröffnet.


Bei dieser Strategie kann ich mit dem Strike (Ausübungspreis) näher an den aktuellen Preis heran, da mir die Andienung der Aktien nichts ausmacht, bzw. sogar erwünscht ist.



Innerhalb diesen zweiten Standbeines lautet die zweite Strategie: Verkauf von Puts auf Aktien, Futures, ETFs und alles wo liquide Optionen für den Handel verfügbar sind und der schon genannten Kombinationen durch Strangles und Spreads. Zum Timing verwende ich Marktstrukturdaten genauso wie meine im Swingtrading angewandten Strategien.



Das dritte Standbein ist der halbautomatisierte Handel des VXX. Dieser generiert mir durch zwei unterschiedliche Strategien ein relativ regelmäßiges Einkommen. Ich handle diese Strategien seit Dezember 2015 und bin begeistert von der Konsistenz der Erträge. Das ändert aber nichts daran, dass Leichtsinnigkeit und Unaufmerksamkeit beim Handel des VXX sofort mit der Höchststrafe geahndet wird – MARGIN-CALL! Also Vorsicht; man sollte schon wissen was man tut.



Die kurzfristige Strategie ist rund 8-12 Handelstage aktiv und generierte in den letzten 353 Wochen 186 Signale. Das ist im Schnitt mindestens jede zweite Woche ein Einstiegssignal. In den letzten 10 Wochen hat diese Strategie 7 Signale vermittelt, was deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegt.

Die mittelfristige Strategie ist rund 100 Handelstage lang aktiv. Das letzte Signal liegt jedoch im Juli 2016 zurück, was aber keinen Beinbruch darstellt, da sich beide Strategien ergänzen.



Da der VXX ein richtiges Biest ist und gezähmt werden muss, handle ich ihn mit relativ geringen Summen. Die Positionsgröße macht rund maximal(!) 3% des Handelskontos aus (Bsp. 300.- ist die kurzfristige Position bei einer Kontogröße von rund 10.000.-). Bei der mittelfristigen berechne ich überhaupt nur ca. 0,5%, was dann 50.- pro Position entspricht!!

Was sich extrem gering anhört, und deshalb von vielen Händlern unterschätzt wird, hat schon einige Kopf, Kragen und Konto gekostet. Meine Empfehlung lautet zu Beginn: 1% !!! Also 100.- Positionsgröße bei einem 10.000er Konto kurzfristig und mittelfristig 0,2(!)%; das wären dann 20 USD oder Euro je nach Kontowährung. Da dies nicht viel Sinn macht, sollte man entweder nur zu Übungszwecken handeln oder warten bis die Kontogröße entsprechend angewachsen ist oder man die Sicherheit hat, dass man wie ich es zur Zeit berechne, auf 0,5% erhöht.

Bitte beherzigt dies, sonst kommt ihr womöglich gar nie in den Genuss eines regelmäßigen Einkommens aus den beiden VXX-Strategien.


Für alle 3 Strategien gilt der Leitsatz: TRADE SMALL – TRADE OFTEN!  Also handle klein, aber handle oft!

Wir machen uns die Casinostrategie zu Nutze, da wir langfristig einen Vorteil (eine Edge) haben.

Dass aber auch Diversifikation nicht übertrieben werden soll, sage ich nur am Rande.  VIEL ist GUT, aber MEHR ist nicht unbedingt BESSER!

Achtung! Ich handle diese Strategien ALLE selbst für mein eigenes Konto. Dies ist aber keine Aufforderung zum (nach)-handeln, sondern dient nur zu Informationzwecken. Für tiefergehende Informationen kontaktieren sie bitte ihren Bankberater. 
 
GME-Chart von freestockcharts.com

Seitenempfehlung: Wer sich näher mit dem Thema Optionen auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich die Seite von Bert H. Deiters deifin.de . Seine Seite besteht schon seit ich das erste mal 2002/2003  mit dem Handel von Futures  und Optionen in Berührung kam. Die Optik ist nicht neu, aber die Inhalte sind absolut top! Zum Beispiel die Zusammenfassung der Kontraktspezifikationen.

Freue mich über jedes "Daumen hoch" wie auch über sachliche Kritik und eure Meinung dazu. Nutzt auch bitte die Schaltflächen "zu einfach" und "zu kompliziert" für eine Schnellkritik. Danke!



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