Im ersten Teil des Vergleiches Gold gegenAktien gab es einen „Preis-Leistungs-Sieger“: Das gemischte Depot mit einer Einmaleinlage
von je 50% Gold und Aktien. Das war aber noch nicht das Gelbe vom Ei.
Was können wir besser machen?
EIN Grundprinzip erfolgreichen Investierens
ist das regelmäßige Ansparen und reinvestieren. Durch den Cost-Average-Effekt
bekommt das Depot eine gewisse Glättung. Man investiert ganz automatisch einen
größeren Betrag wenn der gekaufte Wert niedrig steht (=man bekommt mehr Stücke
für sein Geld) und investiert weniger wenn der gekaufte Wert hoch steht.
Nehmen wir als Ausgangslage die gleichen Depots
und als Vergleichswert Gold.
Gelbe Linie: Goldpreis
Blaue Linie (Portfolio 1) war zu 100% in
Aktien des S&P500 investiert
Rote Linie (Portfolio 2) war zu gleichen Teilen in Gold
wie in Aktien investiert (50/50)
Schon an der Grafik sehen wir die erste
Überraschung: Riesengroße Unterschiede sind nach 22 Jahren ausgeblieben. Alle
Depots haben einen Wert >748.000.- USD! Das Ganze mit einer
Netto-Sparleistung von einem Grundkapital von 10.000.- USD und einer
regelmäßigen jährlichen Sparrate in der Höhe von 10.000.-USD. Das ergibt eine
Gesamtsparleistung von 230.000.-USD.
Aber wieder sind die Aktien Sieger.
Nach 23 Jahren wurden bei den Aktien aus 10.000 USD über 884.000 USD. Das
gemischte Portfolio landet bei 876.000 USD und das reine
Goldportfolio bei ca. 749.000 USD. Tolle Werte eigentlich.
Der Blick in die Tiefe gibt uns auch hier die
Sicherheit. Die Über-Überraschung ist aber, dass das gemischte 50/50
Aktien/Gold-Portfolio gerade einmal 7.500.- USD hinter dem reinen
Aktienportfolio ins Ziel kommt! Das bei einer Endsumme von fast 884.000.-USD!
Und mit dem halben Rückschlag des reinen Aktienportfolios.
Was können wir noch besser machen?
Wir könnten statt einer jährlichen Sparrate
von 10.000.- USD den gleichen Betrag auf eine monatliche Sparleistung umlegen.
Dazu sparen wir zu unserer Einmaleinlage ab 1994 jeden Monat 833.-USD in die
jeweiligen Portfolios. Seht selbst:
Das 100%ige Aktienportfolio als auch das 50/50
Aktien/Gold-Portfolio kommen auf eine Endsumme von über 900.000.- USD.
Übrigens: bei einer Erhöhung der monatlichen
Sparrate auf 925.-USD sind wir bei beiden Portfolios Millionäre!
Und wenn wir statt der 10.000.-USD-Ersteinlage
mit 50.000.- beginnen würden und wie vorher 833.-USD monatlich ansparen so
kommen wir auf Portfoliogrößen jenseits der 1.150.000.-USD. Beachtlich oder?
Warum das gemischte Portfolio nach wie vor
mein ganz persönlicher Favorit bleibt erkläre ich euch zum Abschluss. Schauen
wir uns gemeinsam und in aller Ruhe den Vergleichschart des letztgenannten
Portfolios an.
Ersteinlage 50.000.-USD und monatliche
Sparrate von 833.-USD
Fällt euch etwas auf, wo ihr glaubt, dass es
unangenehm werden könnte? Ja genau; das Aktiendepot (die blaue Linie). Wer 1994
mitten im schönsten Bullenmarkt der Geschichte seine 50.000.-USD in Aktien
angelegt hatte, der wurde im Jahr 2000 mit einem Depotstand von fast
335.000.-USD(!!) belohnt. Aber dann…
Ganze 9 Jahre dauerte die Durststrecke, bis
man wieder über Wasser war! Erst 2009 stand man wieder endgültig über dem
Niveau von 2000. Und das nur wenn man jeden Monat brav seine 833.-USD einbezahlt
hatte!
Was glaubt ihr, wie viele Investoren hätten
das Handtuch geworfen, wenn am Höhepunkt der Subprime-Krise nach 8,5 Jahren der
Depotwert vom Jahr 2000 unterschritten wurde; trotz Einzahlungen von rund
85.000.-USD (!) in dieser Zeit?
Und dann schaut euch noch die rote Linie im
Chart an. Das ist das gemischte Portfolio. Fast genau die gleiche Endsumme.
Keine massiven Rückschläge. Immer wieder werden neue Höchststände erreicht. Den Grund dazu findet man in der Korrelation
von Gold zum US-Aktienmarkt von 0,02 in diesem Zeitraum.
Ob das so bleibt? Keine Ahnung! Aber ich gehe
davon aus, dass solange der Irrsinn der Zentralbanken aufrechterhalten wird und
solange unser derzeitiges Finanzsystem bestehen bleibt, solange werden wir von
diesen Gegenläufigkeiten profitieren können.
Auf dem nächsten Chart sieht man sehr schön
diese Korrelation:
Um die Verbindung zur Einleitung herzustellen:
Ich titelte mit „Nur wer Gold hat, kann ruhig segeln!" Dies soll sich auf unser
favorisiertes 50/50-Portfolio beziehen. Hier segeln wir auf Raumschot-Kurs, was
nichts anderes heißt als: „Wir haben
immer Rückenwind“. Ab und zu bläst der Wind schwächer, aber kommt immer von
hinten (oder bildlich: von unten) und schiebt unser Depot vorwärts.
Die eigentliche Überraschung ist doch, wie man in etwas über 20 Jahren mit einer gesamten Einzahlung von 230.000.- USD zum (Dollar-)Millionär wird. Und das trotz zweier Megakrisen: der Dotcom-Blase und der Subprime-Krise! Alles klar?
Das war der zweite Teil zum Thema Gold und
Aktien. Wie wir von speziellen Eigenheiten noch besser profitieren können, oder
ob vielleicht ein standardisiertes gemischtes Portfolio aus Aktien und Anleihen
das bessere Portfolio ist, zeige ich euch in einem Folgeartikel.
Freue mich wie immer über Zuschriften oder
einfach nur ein "Daumen hoch" wie auch über sachliche Kritik und eure
Meinung dazu.
Hier gehts noch einmal zum ersten Teil "Wer das Gold hat, macht die Regeln"
Bilder/Charts von portfoliovisualizer.com
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